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WIRE


Funktion
Wires (Linien) zeichnen.

Syntax
WIRE ['signal_name'] [width] * *..
WIRE ['signal_name'] [width] [ROUND | FLAT] * [curve | @radius] *..

Maus
Mittlere Maustaste wählt den Layer aus.
Rechte Maustaste ändert den Knickwinkel (siehe SET Wire_Bend).

Tasten
Shift kehrt die Richtung des Weiterschaltens des Knickwinkels um.
Ctrl schaltet zwischen korrespondierenden Knickwinkeln hin und her.
Ctrl beim Absetzen des Endpunktes definiert den Arc-Radius.

Siehe auch MITER, SIGNAL, ROUTE, CHANGE, NET, BUS, DELETE, RIPUP, ARC

Der WIRE-Befehl plaziert Wires (Linien) in einer Zeichnung, und zwar zwischen erstem und zweitem Koordinatenpunkt. Jeder weitere Punkt (Mausklick) wird mit dem vorhergehenden verbunden. Dabei werden jeweils zwei Koordinatenpunkte mit einer geraden Linie verbunden oder mit zwei, die in einem bestimmten Winkel abknicken. Dieser Knickwinkel läßt sich mit der rechten Maustaste weiterschalten (wird dabei die Shift-Taste gedrückt gehalten kehrt sich die Richtung des Weiterschaltens um, bei gedrückter Ctrl-Taste wird zwischen korrespondierenden Knickwinkeln hin und her geschaltet).

Zwei Mausklicks an derselben Stelle setzen das Leitungsstück ab.

Die speziellen Schlüsselworte ROUND und FLAT, sowie der curve Parameter, können dazu benutzt werden, Kreisbögen (Arcs) zu zeichnen (siehe unten).

Signalname

Der Parameter signal_name ist in erster Linie für die Anwendung in Script-Dateien gedacht, die generierte Daten einlesen. Wenn ein Signalname angegeben ist, werden alle folgenden Wires mit diesem Signal verbunden, und es wird keine automatische Prüfung durchgeführt.
Diese Möglichkeit ist mit großer Vorsicht einzusetzen, da es zu Kurzschlüssen kommen kann, wenn ein Wire so plaziert wird, daß er unterschiedliche Signale verbindet. Bitte führen Sie deshalb einen Design Rule Check durch, nachdem Sie den WIRE-Befehl mit dem Parameter signal_name benutzt haben!

Strichstärke

Gibt man den Befehl mit dem Parameter width (z. B. 0.1) ein, dann wird dadurch die Linienbreite in der aktuellen Maßeinheit festgelegt. Zulässig ist maximal 0.51602 Zoll (ca. 13.1 mm). Die Linienbreite bleibt für nachfolgende Operationen erhalten.

Die Breite läßt sich auch zu jeder Zeit mit dem Befehl

CHANGE WIDTH breite *
ändern oder voreinstellen.

Bitte verwenden Sie den WIRE-Befehl nicht für Netze und Busse sowie für Luftlinien. Siehe NET, BUS und SIGNAL.

Linienarten

Linien können in folgenden Arten (styles) gezeichnet werden::

Die Linienart kann mit dem CHANGE-Befehl verändert werden.

DRC und Autorouter behandeln alle Linienarten als durchgezogen (Continuous). Andere Linienarten werden hauptsächlich für elektrische oder mechanische Zeichnungen verwendet und sollten nicht in Signallayern benutzt werden. Der DRC meldet eigens einen Fehler, wenn Sie eine Nicht-continuous-Linie als Teil einer signalführenden Leiterbahn mit einem Pad verbinden.

Signale in Top-, Bottom und Route-Layern

Wires in den Layern Top, Bottom, Route2.. werden als Signale behandelt. Wird ein Wire in einem der Signal-Layer an einem bestehenden Signal angesetzt, so gehört der gesamte gezeichnete Wire-Zug zu diesem Signal (nur, wenn die Wire-Enden bzw. das Wire-Ende und der Pad-Mittelpunkt genau übereinstimmen). Setzt man das Ende eines Wires an einem anderen Signal ab, fragt EAGLE zur Bestätigung nach, ob die beiden Signale wirklich miteinander verbunden werden sollen. Jedes Geradenstück wird von EAGLE (z. B. beim RIPUP-Befehl) als eigenes Objekt behandelt.

Kreisbögen (Arcs) zeichnen

Wires und Arcs sind im Grunde die selben Objekte, so daß man einen Arc entweder mit dem ARC-Befehl zeichnen kann, oder indem man die nötigen Parameter zum WIRE-Befehl hinzufügt. Damit aus einem Wire ein Arc wird benötigt dieser entweder den curve Parameter, der angibt wie stark der Arc gekrümmt sein soll, oder den @radius Parameter, der den Radius des Arcs bestimmt (beachten Sie den '@', welcher nötig ist um curve und radius unterscheiden zu können).

Der gültige Bereich für curve ist -360..+360, wobei der Wert angibt aus welchem Anteil eines Vollkreises der Arc besteht. Ein Wert von 90 beispielsweise steht für einen Viertelkreis, während 180 einen Halbkreis ergibt. Der maximale Wert von 360 kann nur theoretisch erreicht werden, da dies bedeuten würde, daß der Arc aus einem vollen Kreis besteht, der, weil Anfangs- und Endpunkt auf dem Kreis liegen müssen, einen unendlich großen Durchmesser haben müsste. Positive Werte für curve bedeuten, daß der Arc im mathematisch positiven Sinne (also gegen den Uhrzeigersinn) gezeichnet wird. Falls curve gleich 0 ist, handelt es sich um eine gerade Linie ("keine Krümmung"), was letztlich einem Wire entspricht. Beachten Sie bitte, daß, um den curve Parameter vom width Parameter unterscheiden zu können, dieser immer mit Vorzeichen ('+' oder '-') angegeben werden muß, auch wenn es eine positive Zahl ist.

Zum Beispiel würde der Befehl

WIRE (0 0) +180 (0 10);
einen Halbkreis entgegen dem Uhrzeigersinn vom Punkt (0 0) nach (0 10) zeichnen.

Wird ein radius angegeben, so erhält der Arc diesen Radius. Genau wie der curve-Parameter muß auch der radius mit Vorzeichen angegeben werden um die Orientierung des Arcs zu bestimmen. Zum Beispiel zeichnet der Befehl

WIRE (0 0) @+100 (0 200);
einen Halbkreis vom Punkt (0 0) nach (0 200) (mit Radius 100), entgegen dem Uhrzeigersinn. Liegt der Endpunkt des Wires um mehr als den doppelten Radius vom Startpunkt entfernt, so wird eine gerade Linie gezeichnet.

Der Arc-Radius kann auch dadurch definiert werden, daß der Wire-Endpunkt mit gedrückter Ctrl-Taste gesetzt wird (typischerweise am Mittelpunkt des Kreises auf dem der Arc liegen soll). In diesem Fall wird der Punkt nicht als eigentlicher Endpunkt genommen, sondern dazu benutzt den Radius des Arcs festzulegen. Sie können dann den Mauscursor bewegen und einen Arc mit dem gegebenen Radius platzieren (die rechte Maustaste zusammen mit Ctrl schaltet die Orientierung des Arcs um). Falls Sie den Cursor weiter als den doppelten Radius vom Startpunkt wegbewegen wird eine gerade Linie gezeichnet.

Um jeden beliebigen Arc mit dem WIRE-Befehl zeichnen zu können (was insbesondere bei der Generierung von Script-Dateien wichtig ist) sind die Schlüsselworte ROUND und FLAT im WIRE-Befehl ebenfalls erlaubt. Beachten Sie aber, daß diese nur bei echten Arcs Anwendung finden (geradlinige Wires haben immer runde Enden). Standardmäßig haben mit dem WIRE-Befehl erzeugte Arcs runde Enden.

Aus Performancegründen werden "runde" Enden auf einigen Ausgabegeräten durch "halbe Achtecke" angenähert.


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