Der ADD-Befehl holt ein Schaltplan-Symbol (Gate) oder ein Package aus der aktiven Bibliothek und plaziert es in der Zeichnung.
Bei der Device-Definition holt der ADD-Befehl ein Symbol in das Device.
Üblicherweise klickt man den ADD-Befehl an und selektiert das Package/Symbol aus dem sich öffnenden Menü. Nun können die Parameter (falls erforderlich) per Tastatur eingegeben werden.
Wenn device_name Platzhalter enthält ('*' oder '?') und mehr als ein Device gefunden wird, öffnet sich der ADD-Dialog. Daraus kann dann das gewünschte Device gewählt werden.
Plaziert wird das Package/Symbol mit der linken Maustaste, rotiert wird es mit der rechten. Nachdem es plaziert wurde, hängt sofort eine weitere Kopie am Cursor.
Wenn bereits ein Device oder Package mit gleichem Namen (aus derselben Bibliothek) in der Zeichnung existiert und die Bibliothek seit dem Plazieren des ursprünglichen Elements modifiziert wurde, startet EAGLE automatisch einen Library-Update bei dem Sie gefragt werden, ob die Bauteile durch die neuere Bibliotheksdefinition ersetzt werden sollen. Achtung: Nach einem Library-Update sollten Sie immer den Design Rule Check (DRC) und den Electrical Rule Check (ERC) laufen lassen!
Package oder Symbol in Zeichnung holen
Platzhalter
Der ADD-Befehl kann mit Platzhaltern ('*' oder '?') arbeiten, um ein bestimmtes Element zu finden. Der ADD-Dialog zeigt alle gefundenen Elemente in einer Baumansicht und dazu auch eine Voransicht des Devices und der Package-Variante.
Um ein Element direkt zu plazieren, verwenden Sie die Syntax:
ADD devicename@librarynamedevicename darf Platzhalter enthalten und libraryname darf entweder direkt der Bibliotheksname (wie "ttl" oder "ttl.lbr") oder der volle Name mit Pfadangabe (wie "/home/mydir/myproject/ttl.lbr" oder "../lbr/ttl") sein.
Namen
Der Parameter package_name, device_name bzw. symbol_name ist der Name, unter dem das Package/Device/Symbol in der Bibliothek abgelegt ist. Er wird üblicherweise aus einem Menü selektiert. Der Parameter name ist der Name, den das Element in der Zeichnung erhalten soll. Er muß in Hochkommas eingeschlossen sein. Wird er nicht explizit angegeben, erhält das Element einen generierten Namen.
Beispiel:
ADD 'IC1' DIL14 *holt das Package DIL14 in die Platine und gibt ihm den Namen IC1.
Wird im Schaltplan kein Name angegeben, erhält das Gate als Namen den bei der Device-Definition mit PREFIX festgelegten Präfix, ergänzt um eine fortlaufende Zahl (z.B. IC1).
Beispiel:
ADD 7400 * * * * *Hier werden der Reihe nach fünf Gatter aus Bausteinen des Typs 7400 plaziert. Sofern als Präfix "IC" definiert wurde und die Einzelgatter innerhalb eines 7400 die Namen A...D haben, erhalten die Gatter in der Schaltung die Namen IC1A, IC1B, IC1C, IC1D, IC2A (falls schon Elemente mit demselben Präfix plaziert wurden, wird die Zählung mit der nächsten laufenden Nummer fortgesetzt. Siehe auch INVOKE.
Bestimmte Gatter
Um ein bestimmtes Gatter eines neu hinzugefügten Bausteins zu holen kann nach dem Bauteilnamen der Name des Gatters in einfachen Hochkommas angegeben werden:
Beispiel:
ADD 'IC1' 'A' 7400 *Dies ist vor allem dafür gedacht, wenn ein Schematic über ein Script generiert werden soll. Beachten Sie bitte, daß wenn ein bestimmtes Gatter geholt wird keine anderen Gatter mit Add-Level MUST oder ALWAYS automatisch mit geholt werden, und Sie müssen zumindest die MUST-Gatter mit dem INVOKE-Befehl aktivieren (ansonsten wird sie der Electrical Rule Check als fehlend melden).
Orientation
Dieser Parameter gibt die Ausrichtung des Objektes in der Zeichnung an. Normalerweise rotiert man Objekte mit der rechten Maustaste. In Script-Dateien verwendet man die textuellen Angaben für diesen Parameter:
[S][M]Rnnn
S | setzt das Spin-Flag, welches die Funktion abschaltet, die Texte von unten oder rechts lesbar hält (nur im Board-Kontext verfügbar) |
M | setzt das Mirror-Flag, welches das Objekt an der Y-Achse spiegelt |
Rnnn | setzt die Rotation auf den angegebenen Wert, der im Board-Kontext im Bereich 0.0...359.9 und im Schematic-Kontext einer der Werte 0, 90, 180 oder 270 sein darf (Winkel dürfen auch negativ angegeben werden, sie werden dann in den entsprechenden positiven Wert umgewandelt) |
Die Schlüsselbuchstaben S, M und R können als Groß- oder Kleinbuchstaben angegeben werden und es muß mindestens R gefolgt von einer Zahl vorhanden sein.
Ist das Mirror-Flag sowohl in einem Bauteil als auch in einem in dessen Package befindlichen Text gesetzt, so heben sich diese in ihrer Wirkung auf. Das gleiche gilt für das Spin-Flag.
Beispiele:
R0 | keine Rotation |
R90 | um 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht |
R-90 | um 90° im Uhrzeigersinn gedreht (wird in 270° umgerechnet) |
MR0 | an der Y-Achse gespiegelt |
SR0 | Texte werden mit "Spin" dargestellt |
SMR33.3 | um 33.3° gegen den Uhrzeigersinn gedreht, gespiegelt und mit "Spin" |
Default: R0
ADD DIL16 R90 (0 0);plaziert ein 16poliges DIL-Gehäuse, das um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht ist, an den Koordinaten (0 0).
Fehlermeldungen
Soll ein Gate aus einem unvollständig definierten Device geholt werden, erscheint eine Fehlermeldung (siehe BOARD-Befehl). Dies läßt sich mit dem Befehl "SET CHECK_CONNECTS OFF;" verhindern. Vorsicht: Der BOARD-Befehl führt diese Prüfung auf alle Fälle durch. Sie abzuschalten ist also nur sinnvoll, wenn man keine Platine erzeugen will.
Symbol in Device holen
Bei der Device-Definition holt der ADD-Befehl ein vorher definiertes Symbol in das Device. Als Optionen sind zwei Parameter (Swaplevel und Addlevel) möglich, die in beliebiger Reihenfolge eingegeben werden können. Beide lassen sich mit dem CHANGE-Befehl voreinstellen und ändern. Auch der im ADD-Befehl angegebene Wert bleibt als Voreinstellung erhalten.
Swaplevel
Der Swaplevel ist eine Zahl im Bereich 0..255, wobei gilt:
0: | Das Symbol (Gate) kann in der Schaltung nicht mit einem anderen vertauscht werden. |
1..255 | Das Symbol (Gate) kann in der Schaltung mit jedem anderen Symbol dieses Typs vertauscht werden, das denselben Swaplevel hat (auch zwischen verschiedenen Devices). |
Default: 0
Addlevel
Für diesen Parameter gibt es folgende Möglichkeiten:
Next | Wenn ein Device mehr als ein Gate aufweist, werden in den Schaltplan der Reihe nach die Symbole mit Addlevel Next geholt. |
Must | Wird ein beliebiges Symbol eines Device in den Schaltplan geholt, dann muß auch ein mit dem Addlevel Must definiertes Symbol im Schaltplan erscheinen. Dies geschieht automatisch. Es kann nicht gelöscht werden, bevor nicht alle anderen Symbole aus diesem Device gelöscht sind. Falls nur noch Must-Symbole aus einem Device vorhanden sind, löscht der DELETE-Befehl das ganze Device. |
Always | Wie Must, allerdings kann ein Symbol mit Addlevel Always gelöscht und mit INVOKE wieder in den Schaltplan geholt werden. |
Can | Gibt es in einem Device Next-Gates, dann werden Can-Gates nur geholt, wenn sie explizit mit INVOKE angefordert werden. Ein Symbol mit Addlevel Can wird mit ADD nur dann in den Schaltplan geholt, wenn das Device nur Can- und Request-Gates enthält. |
Request | Diese Eigenschaft wird sinnvollerweise für Versorgungs-Symbole von Bausteinen verwendet. Request-Gates können nur explizit in die Schaltung geholt werden (INVOKE) und werden intern nicht mitgezählt. Das hat zur Folge, daß in Bausteinen mit nur einem Gatter und einem Versorgungsspannungs-Symbol der Gatter-Name nicht zum Bauteil-Namen hinzugefügt wird. Im Falle eines 7400 mit vier Gattern (plus Versorgungsspannung) heißen die einzelnen Gatter im Schaltplan beispielsweise IC1A, IC1B, IC1C und IC1D. Ein 68000 mit nur einem Gate, dem Prozessor-Symbol, heißt dagegen im Schaltplan z. B. IC1, da sein separates Spannungsversorgungs-Symbol als Gate nicht mitzählt. |
Beispiel:
ADD PWR 0 REQUEST *holt das Symbol PWR (z. B. ein Versorgungssymbol) und definiert dafür den Swaplevel 0 (nicht tauschbar) und den Addlevel Request.
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